Archiv Studer
Im Oktober 1999 nahm eine Projektgruppe der Genealogisch- Heraldischen Gesellschaft der Regio Basel (GHGRB) die Herausforderung an, ein Repertorium des Privatarchives Studer zu erstellen. Zu jenem Zeitpunkt war es nicht leicht abzuschätzen, wie viel Zeit diese anspruchsvolle Arbeit uns abverlangen würde. Im gemütlichen Rahmen trafen sich die Gesellschaftsmitglieder beinahe wöchentlich, jeweils am Mittwochabend ab 18:00 Uhr bei Herrn Studer in Breitenbach. Erst gegen 22:30 Uhr und manchmal noch später verliessen wir das Heim unseres Gastgebers. In seinem Atelier verbrachten wir unzählige Stunden. Viele Arbeiten wie das Transkribieren oder das Herausziehen von Personen-, Orts- und Flurnamen fanden auch zuhause bei den Mitgliedern oder während der täglichen Zugsfahrt zur Arbeit statt. Auch für Gemütlichkeit und Verpflegung war gesorgt. Es war mehr als nur eine Fleissarbeit, die Fachwissen und gute Lesekenntnisse der alten deutschen Kurrentschrift erforderte. Es war jeweils ein gesellschaftliches Ereignis.
Es war einmal eine Urkunde
Eine einzelne Urkunde führt dazu, dass dieses Projekt realisiert werden konnte. Walter Studer hatte die Absicht, eine seiner Pergmenturkunden beim Staatsarchiv in Solothurn transkribieren lassen. Wegen Arbeitsüberlastung und weil private Aufträge in der Regel nicht angenommen werden können, wurde Walter Studer an unsere Gesellschaft verwiesen. Schliesslich richtete er sein Begehren an die GHGRB. In der Folge gelangte das Anliegen an mich und die Urkunde konnte auf diese Weise entziffert werden. Im Gespräch mit dem Auftraggeber erfuhr ich, dass Walter Studer eine grosse Kommodenschublade voller Urkunden seit Jahrzehnten aufbewahrte. Diese waren weder entziffert, erfasst, noch nach Themen geordnet. Herr Studer hatte diese Zeugnisse des Oberamtes Breitenbach vor deren Vernichtung gerettet. Zusammen mit dem abbruchreifen, alten Schulhaus in Breitenbach wären diese unschätzbaren Zeugen vergangener Zeit für alle Zeit verloren. Die Sammlung umfasst Urkunden, die mit wenigen Ausnahmen im Zusammenhang mit der Gemeinde Breitenbach und den angrenzenden Dörfern stehen. Die älteste stammt von 1501, die jüngsten aus dem 20. Jahrhundert. Es handelt sich um eine wahre Fundgrube. Das Forscher- und Genealogenherz schlug höher bei den Erfassungsarbeiten. Die Mehrzahl der Familienforscher, welche diese anspruchsvolle Arbeit verrichteten, stammen aus der Gegend und konnten somit sehr von dieser Aufgabe profitieren. Zahlreiche Nachrichten von Einheimischen, Handwerkern und Amtsleuten aus der Gegend um Breitenbach bereichern und ergänzen die eigene Forschungsarbeit. Die Sammlung umfasst Heimatscheine, Kaufbriefe, Sprüche, Quittungen, Arbeitsverträge, Geltstage, Reglemente, Kirchensachen, Bereine, Armenakten und anderes mehr. Insgesamt wurden 1125 Dokumente erfasst, beinahe 800 Transkriptionen vorgenommen, Zusammenfassungen geschrieben, ein Titelverzeichnis, ein Personen-, Orts- sowie ein Flurnamenverzeichnis angelegt. Das Personenverzeichnis umfasst über 13'000 Namen. Die Transkriptionen befinden sich in einer separierten Sammlung, die gleichermassen wie im Titelverzeichnis geordnet und abgelegt sind. Mit der elektronischen Erstellung des Repertoriums haben wir das Projekt im Mai 2002 erfolgreich abgeschlossen. In der folgenden Tabelle ist der Umfang des Repertoriums ersichtlich.
Archivalien
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Ein herzliches Dankeschön
Unser vielbeschäftigter und vielseitig engagierter Gastgeber Walter Studer hat uns immer sehr zuvorkommend in seinem heimeligen Haus aufgenommen, uns Gastrecht, Speis und Trank gewährt. Besonderer Dank gebührt unserem fleissigsten "Transkribeur", Ludwig Huber. Ihm und seinem Engagement ist es zu verdanken, dass die meisten Urkunden als Transkriptionen den interessierten Forschern vorliegen. Nicht vergessen darf ich Frau Ottilia Henz-Hofer. Sie war nicht nur fleissig bei den anspruchsvollen Erfassungsarbeiten, sie hat zu unserem leiblichen Wohl beigetragen und uns oft mit Ihren vorzüglichen Süssspeisen verwöhnt. Die GHGRB hat finanzielle Unterstützung gewährt und die Gemeinde Breitenbach hat die säurefreien Archivbehältnisse finanziert. Zum Gelingen dieses Projektes haben folgende Personen mit viel Herzblut mitgewirkt.
Walter Studer, Breitenbach
Markus H. Christ, Büsserach
Ottilia Henz - Hofer, Bärschwil
Paul Henz - Hofer, Bärschwil
Ludwig Huber, Oberwil b. Zug
Fritz Portenier, Basel
Stephan Roth, Laufen
Gerhard Eggenschwiler, Laupersdorf
Alfred Fankhauser, Balsthal
Alois Grolimund, Kappel
Paul Horni, Bärschwil
Rudolf Allemann, Birsfelden
Rolf T. Hallauer, Büsserach
Kauf der CD Archiv Studer
Das Repertorium (Archiv-Inventar mit Verzeichnissen) kann in elektronischer Form (CD) für CHF 40.-- (zuzüglich Portospesen) bezogen werden bei
Markus H. Christ
Obere Grabenstrasse 34
4227 Büsserach
061 / 781 35 71
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Die Studer CD