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Im Herbst 1937 empfanden in Basel einige an Geschichte interessierte Herren das Fehlen einer Vereinigung, die sich der Familiengeschichte widmet. An einer ersten Zusammenkunft wurde ein Aufruf an die Bevölkerung gutgeheissen und die Gründung einer Sektion der Schweizerischen Gesellschaft für Familienforschung SGFF ins Auge gefasst.

Am 18. November 1937 gründeten 17 Herren und 1 Dame im Restaurant «Heuwaage» die Sektion Basel der Schweizerischen Gesellschaft für Familienforschung. Treibende Kräfte waren Dr. August Burckhardt, erster Obmann, Carl Rupp, erster Sekretär, Ernst Kiefer und Paul Wenk.

Gleich am Anfang setzte neben den Vorträgen eine eifrige Kurstätigkeit ein, welche die Grundlagen der Genealogie und der Heraldik vermittelte. In der Zeit des Zweiten Weltkriegs war es nicht immer leicht, Referenten und genügend Zuhörer zu finden; zu viele Mitglieder standen als Wehrmänner im Dienst des Vaterlands. Unverdrossen wurde jedoch die Arbeit fortgesetzt. Dr. August Burckhardt sah das Stärken des «glücklicherweise nicht erloschenen Interesses an der Vergangenheit der Familie» «als ein Stück geistige Landesverteidigung».

Als der Krieg um war, besuchten die Basler Genealogen wieder eifrig ihre Anlässe, die mehrheitlich von Basler Themen beherrscht wurden. Auch Diskussionsabende zu den Forschungen der Mitglieder waren sehr beliebt. In Arbeitsgruppen war man für die Allgemeinheit tätig. Im Juni 1947 begann man eine Kartothek der in Bearbeitung stehenden Bürgergeschlechter, Stamm- und Ahnentafeln. Daraus entwickelte sich die Zentralstelle für genealogische Auskünfte der Schweizerischen Gesellschaft für Familienforschung. Von 1949 an waren im Staatsarchiv Basel-Stadt einige Mitglieder mit dem Verkarten der Kirchenbücher und weiterer Archivalien beschäftigt. Die in mehreren Jahren daraus hervorgegangenen Register sind noch heute für jeden im Archiv Forschenden eine grosse Hilfe.

Die Basler Genealogen schufen eine eigene Bibliothek, deren Schicksal einer Berg-und Talfahrt glich. 1946 versuchte man vergeblich, die Bücher bei einer befreundeten Gesellschaft unterzubringen. 1950 wurden sie teils an die Mitglieder verkauft, teils der Universitätsbibliothek geschenkt. Es drängte sich jedoch von neuem auf, gewisse Werke und Zeitschriften zu sammeln und den Mitgliedern zur Verfügung zu stellen. So besitzt unsere Gesellschaft heute noch eine ansehnliche Bibliothek in den Räumen des Staatsarchivs Baselland in Liestal.

In den Jahren 1944-1946 und 1962-1964 war Basel Vorort der SGFF. In der ersten Periode leitete Dr. August Burckhardt die Geschäfte, in der zweiten versah Dr. Max Gribi das Amt des SGFF-Präsidenten. Die SGFF-Geschäfte belasteten auch den übrigen Sektionsvorstand beträchtlich. Schweizerische Tagungen fanden 1941, 1957, zum 25-Jahr-Jubiläum 1962, im 40. Jubiläumsjahr 1977 und 1987 beim 50-Jahr-Jubiläum in Basel statt. 1974 organisierten die Basler eine SGFF-Tagung in Rheinfelden. Der ehemalige Basler Obmann Dr. Joh. Karl Lindau betreute mit unserem Kassier Ernst Bär 13 Jahre lang das Jahrbuch der SGFF.

Im Februar 1974 nahm die SGFF-Sektion Basel auf Antrag von Obmann Dr. Hans Leuenberger den Namen «Genealogisch-Heraldische Gesellschaft Basel» an, den man im Januar 1987 auf Antrag des Obmanns Dr. Hans B. Kälin wegen des grossen Anteils in der Region Wohnender zu «Genealogisch-Heraldische Gesellschaft der Regio Basel» ergänzte.

Seit ihrer Gründung haben verschiedene Obmänner die Geschicke der Gesellschaft bestimmt. Die Vortragslokale wechselten, ebenfalls die Restaurants, in denen die geselligen Zusammenkünfte und Diskussionsabende stattfanden. Die gegenwärtig benutzten Lokale werden im aktuellen Programm genannt (siehe dort). Die zahlreichen Ausflüge und Besichtigungen führten die Mitglieder und ihre Angehörigen in die Stadt, die Umgebung und ins benachbarte Ausland, in einzelnen Fällen auch in entferntere Gegenden.

Vom März 1958 bis November 1974 besassen die Basler Genealogen ein eigenes kleines Mitteilungsblatt, den «Basler Familienforscher», dem dann einfache Mitteilungen folgten. Erst seit dem Januar 1988 bieten die vierteljährlich erscheinenden, umfangreichen Hefte des «Regio-Familienforschers» den Mitgliedern wieder regelmässig und reichlich genealogische und historische sowie gesellschaftsinterne Informationen, Artikel und Neuigkeiten.

Von 18 Mitgliedern im Gründungsjahr 1937 entwickelte sich die Genealogisch-Heraldische Gesellschaft Basel 1982 zu 86 Mitgliedern. Unter dem Amt von Hans B. Kälin setzte jedoch eine stürmische Zunahme ein, so dass die Gesellschaft am Ende des Jahrs 2000 beinahe 470 Mitglieder umfasste und die grösste schweizerische familiengeschichtliche Vereinigung ist. Sie wird auch in der Zukunft fest im Dreiländereck verankert bleiben und ihrer Arbeit für die Genealogen und Heraldiker der Regio Basiliensis die Treue bewahren!

Obmänner

1.   1937-1941 Dr. August Burckhardt
2.   1941-1942 Ernst Kiefer
3.   1942-1946 Dr. August Heitz
4.   1947-1950 Dr. Johann Karl Lindau
5.   1952-1958 Paul Kettiger
6.   1958-1965 Hans Emil Dändliker
7.   1966-1969 Johann Friedrich Dinner
8.   1970-1972 Carl Rupp
9.   1973-1981 Prof. Dr. Hans Leuenberger
10.   1982-2001 Dr. Hans B. Kälin
11.   2001-2010 Franz O. Nostitz
12.   2010 - Rolf T. Hallauer
       
   

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