Was ist ein Vollwappen?

Für die Wappendarstellung haben sich feste Formen eingebürgert. Oft werden zum Schild auch Helm, Helmzier und Helmdecke abgebildet; das ist ein sogenanntes Vollwappen. Das erste Vollwappen, das wir kennen, soll aus dem Jahre 1267 stammen. Diese Darstellungsart wurde schnell üblich im deutschen Kulturkreis im Gegensatz zum französischen und englischen, wo die Vollwappen weniger oft Verwendung fanden.

Ein Vollwappen umfasst den Schild mit dem Schildbild sowie das Oberwappen, das sich aus Helmzier und Helmdecke zusammensetzt.

Die Helmdecke ist fast immer in den Schildfarben gehalten. Zwischen Helm und Helmzier kann sich auch bei nicht königlichen Wappen eine Krone befinden, und zwar - obwohl sie aus Gold ist - eine Laubkrone, keine Rangkrone. Die Helmzier könnte auch auf einem Helmkissen oder einem Helmwulst ruhen. Die Helmzier wird auch Kleinod oder Zimier genannt. Sehr oft ist die Helmzier die Wiederholung des Schildbilds oder wenigstens in den Farben und Teilungen des Schildbilds gehalten.

Nicht obligatorisch gehören zum Vollwappen Schildhalter, Rangkrone, Wappenmantel, Orden und Wappenspruch oder Devise. Wappen mit solchen Beigaben nennt man Pracht- oder Prunkstücke.

Die Grössenverhältnisse von Schild, Helm und Helmzier zueinander blieben im Lauf der Jahrhunderte nicht immer gleich. Die moderne Wappenkunst übernimmt allgemein die harmonischen Proportionen 3:2:3 der Spätgotik, bei denen die Mitte des Gesamtwappens etwa in der Mitte des Helms liegt.

   

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